for 13 instruments:
flute, oboe, clarinet Bb, bassoon, french horn F, trumpet Bb, tenor trombone, timpani, violin, viola, violoncello, contrabass, pianoforte.
Film score for the silent film J'ACCUSE by Abel Gance (1919)
composed in2020
durationapprox. 180 min.
dedicated toNo dedication
first performanceJune 23, 2023
Konzerthaus Berlin, Werner-Otto-Saal, Germany
ENSEMBLE UNITED BERLIN
Christoph Breidler, conductor
KONZERTHAUS BERLINpublisherEDITION MEIJERINGprogram notes (german)Die Musik J’ACCUSE ist ein leerer Raum. Sie ist eine Stille, welche sich mit Gedanken und Klang erfüllt.
Das Werk zu spielen ist wie der Besuch eines buddhistischen Tempels zum Gebet, zum Atmen, irgendwo in den koreanischen Bergen oder auch an jedem anderen imaginären Ort nach eigener Wahl.
Die Spielerinnen und Spieler, die Dirigentin oder der Dirigent begegnen in ihrer Partitur einer Musik, die sich über mehrere Stunden hinweg in großer Langsamkeit bewegt. Die Dauer und die Langsamkeit ermöglichen es, sich jedem Tönen zuzuwenden. Sie ermöglichen immer wieder aufs neue zu entscheiden, welche Spielart bei diesem einen mal den Atem prägen wird. Was heute ein sul ponticello oder ein poco crescendo ist, kann morgen - beim nächsten Spiel, beim nächsten Besuch des Tempels - ein zartes flautando, ein sul tasto, ein pianissimo senza vibrato sein.
Die Musik erfüllt uns mit Erwartungslosigkeit. Mehr und mehr folgen unsere Gedanken dem tönenden Raum…. Das Spiel nimmt seinen Lauf…
Die Musik J’ACCUSE ist das Klingen einer selbstvergessenen Trauer über die Schmerzen des Krieges, über das Leid, das der Mensch dem Menschen zufügt, indem er in rastloser Gier von sich selbst getrieben täglich aufs neue verlernt, sich seinem Atem zuzuwenden und dem gleichgültigen Tönen des Universums zu lauschen.
Die Musik J’ACCUSE klagt nicht an….program notes (english)
The music J'ACCUSE is an empty space. It is a silence which fills with thoughts and sound.
Playing the work is like visiting a Buddhist temple to pray, to breathe, somewhere in the Korean mountains or any other imaginary place of one's choice.
In their score, the players and conductor encounter music that moves at great slowness over the course of several hours. The duration and the slowness make it possible to turn to each sound. They make it possible to decide over and over again which style of playing will characterize the breath of this one time. What today is a sul ponticello or a poco crescendo, tomorrow - at the next game, at the next visit to the temple - can be a delicate flautando, a sul tasto, a pianissimo senza vibrato.
The music fills us with expectationlessness. More and more our thoughts follow the sounding space.... The game takes its course...
publisherEDITION MEIJERING